Kriterienkatalog
Aktivstall für Schweine nach Gabriele Mörixmann ab 01.04.2021:

  • Jeder Aktivstall Betrieb ist QS und ITW zertifiziert und wird zusätzlich einmal jährlich von dem Unternehmen Aktivstall für Schweine, glücksatt, Labor Berend und EDEKA auf folgende Kriterien auditiert. Wer erfolgreich Aktivstall auditiert wurde, darf das Aktivstall Logo nutzen. Auditorberichte sind jeder Zeit vorzulegen. Es ist für die Haltungsform notwendig, dass die Einhaltung der Aktivstall-Kriterien von neutralen Zertifizierungsstellen regelmäßig kontrolliert werden.
  • Hinter jedem Aktivstallbetrieb steht auch ein Ackerbau.
  • Sauenhaltung: Ab 2023 stammen die aufgestallten Ferkel ausschließlich aus einem Sauenbetrieb der im Abferkelbereich mit Bewegungsbuchten (oder im Familienkonzept) und zumindest mit Minimaleinstreu arbeitet. Hier haben Mutter und Kinder gemeinsam die Möglichkeit zu fressen und zu wühlen. Die Ferkel haben ein Nest mit fester Fläche und eine Mutter/Kind Tränke ist vorhanden.

Im Wartebereich (Trächtigkeit) werden jeder Sauengruppe , Spielzeuge, Raufutterangebot (mindestens ein zusätzliches Raufutterangebot in Form von Heu/Silage/Luzerne,…), Mikrosuhle, Scheuermöglichkeit, Beckentränke (1 Suevia/Gruppe) und Wühlerde (z.B. Zeosan) geboten. Alle Sauen im Wartebereich können ab 2023 im Stroh wühlen und nach draußen! (Umbauabschluß)
Alle Sauen haben nach und nach einen Ringelschwanz. Entweder macht der Sauenhalter hierzu Eigenremontierung oder arbeitet mit einem Vermehrungsbetrieb, der über Standard arbeitet zusammen (Bewegungsbuchten, sowie Einstreu, Spielzeuge, Raufutterangebot, Mikrosuhlen, Scheuermöglichkeit, Auslauf) zusammen. Alle Ferkel sind unkupiert und unter Vollnarkose kastriert.

  • Aufzucht: Allen Tieren werden über Standard Nester (verschiedene Klimazonen), Beckentränken, Mikrosuhlen, Wühlbereiche, Auslauf und Raufutter, sowie mehr Platz zur Verfügung gestellt.

Einmal jährlich findet gesamtbetrieblich ein Tränkewassercheck statt.

 

Pro 100 Tiere muss den Tieren folgendes geboten werden:

  • Mast (allgemein): Aktivstallbetriebe arbeiten immer in Großgruppen mit über 80 Tieren und den Tieren wird eine Beschäftigungswelt für jede Jahreszeit mit Innenbereich, Außenbereich (Doppeleinzäunung), Strohbereich, Spaltenbodenbereich und verschiedenen Anreizen zur Verfügung gestellt, die sie den ganzen Tag erkunden können. Die Tiere können ganztägig fressen und saufen. Die Bedürfnisse der Tiere stehen ganzjährig im Vordergrund. Reine Strohställe sind nicht erlaubt, da sie das Grundbedürfnis eines aktiven Liegekühlens nicht ermöglichen und den Einbau von hygienischen Suhlen nicht ermöglichen. Reine Spaltenbodenställe sind nicht erlaubt, da sie dem Grundbedürfnis „WÜHLEN“ nicht gerecht werden.
  • Zu jeder Zeit stehen den Tieren doppelt so viel Platz (1,5m²/Tier ab 50kg Gewicht) wie gesetzlich vorgeschrieben zu Verfügung.
  • Auf 150 Quadratmeter für 100 Masttiere müssen Auslauf, Strohbereiche , Spielbereich, Ruhebereich, Raufutterangebot, Suhlen im Spaltenbodenbereich, Beschäftigungsangebot, Beckentränken jederzeit zugänglich vorhanden sein. Eine Außnahme bildet hier der Pflegebereich und der Nachmastbereich, welche aber vorhanden sein müssen. Pflegebereich und Nachmastbereich sind mit Beckentränke, Futterangebot, Beschäftigungsmaterial und weichem Untergrund auszustatten.

Pro Schwein in der Mast (konkret):

  • Doppelt so viel Platz, das entspricht ab 50kg 1,5m²/Tier
  • QS zertifiziert inklusive (Befunddaten­erfassung am Schlachthof und qualifiziertes Antibiotika­monitoring ab 2022 verpflichtend. Bis dahin ein dokumentiertes Tiergesundheits­monitoring auf dem Betrieb inkl. Antibiotika­monitoring.)
  • Ringelschwanz / unkupiert
  • Einmal jährlich Eigenkontrolle
  • Einmal jährlich Tränkewassercheck
  • Aktivstall Landwirte füttern in der Mast ab 30kg Gewicht gentechnikfreies Futter. 20% des Futters stammen aus dem eigenen Betrieb oder aus der Region. Eine Bescheinigung des Futterlieferanten, sowie die Anbauaufstellung des GAP Antrages sind vorzulegen.
  • Ab 2022: Die Transportzeiten überschreiten ab der Aufzucht bis zum Schlachthof nicht die 2,5h
  • Transparenzverpflichtung aller Aktivstall Landwirte (Videos und Fotos werden Gabriele Mörixmann monatlich für die Kanäle Instagram und facebook zur Verfügung gestellt). Hofbesuche sind unter Terminabsprache möglich.

Mindestanforderung an die Stallaufteilung in 3 Blöcken im Mastbereich ab 30kg:

  • Mindestens 1/3 der Stallfläche ( 0,50m²/ Tier) sind Wühlbereiche, von denen mindestens 0,2m²/ Tier überdacht sind.
  • Mindestens 1/3 der Stalllfläche (0,50m²/Tier) ist Spalten- oder Betonbodenbereich/Tier mit wie folgt aufgeführten Installationen
  • Mindestens eine Beckentränke/100 Tiere zur Wasseraufnahme aus offener Tränke
  • Mindestens eine Scheuermöglichkeit / 100 Tiere
  • Mindestens eine hygienisch einwandfreie Suhlestelle (Dusche, Badestelle,…)/ 100 Tiere bei über 25 Grad Celsius
  • Mindestens mindestens ein zusätzliches Raufutterangebot in Form von Heu/Silage/Luzerne,… was anderes als im Wühlbereich ist /100 Tiere
  • Mindestens ein zusätzliches Spielzeug (Kette, Ball, Holz, Schubelement,…) /100 Tiere
  • Mindestens ein Freßplatz/ 100 Tiere für Wühlerden
  • Mindestens 1/3 der Stallfläche (0,50 m²/ Tier) teilen sich auf in Ruhebereich (Buden, Nester, abgedunkelter Bereich, Gummimattenunterlage,…), Spiel- und Aktivitätsbereich (Fressen und Spielen,…) und unüberdachter Außenklimabereich, wobei dieser mindestens 0,1m²/Tier betragen muss. 

Aktivstall für Schweine steht für mehr Tierwohl, Transparenz, Genuss, kurze Transportwege und die Zusammenarbeit nur mit ausgesuchten Partnern.

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Die Idee zum Konzept

Wir haben schon so einige Erfahrungen mit unterschiedlichsten Haltungssystemen gesammelt. Im Laufe der Jahre haben wir Schweine komplett auf Stroh, aber auch konventionell gehalten. Beide Konzepte haben uns nicht vollständig überzeugt.

Unser Wunsch: Eine Schweinehaltung, die den Spagat zwischen möglichst viel Tierwohl, Transparenz und Umweltschutz sowie einem wirtschaftlichen Betrieb bis in die Ladentheke schafft. So fassten wir den Entschluss, ein völlig neues Stallkonzept zu entwickeln. Dieses sollte die Vorteile der biologischen und konventionellen Haltung kombinieren, und sich nach außen transparent darstellen.

Das Ergebnis: unser Aktivstall für Schweine seit 2012.
Als Ideengeberin berät Gabriele Mörixmann mittlerweile auch andere Landwirte, die am innovativen Stallkonzept interessiert sind.

Einstallung und Mastende

Das Einstallgewicht beginnt mit 6 kg im fließenden Konzept aus Aufzucht und Mast. So ändert sich der Stall im Laufe der Aufzucht, und es kommen nach und nach Bereiche zum Erkunden dazu. Zum Ende der Mast nach ca. 200 Lebenstagen werden schlachtreife Tiere in den Sortier-Schleusen von Big Dutchman gewogen, in den hinteren Fressbereich aussortiert und über die Rampe verladen. Geschlachtet werden die Tiere auf  dem Schlachthof Brand Qualitätsfleisch, so dass die Transportwege sehr kurz sind. Natürlich kann man sich aber auch eins aussuchen und privat schlachten lassen.

Stallaufbau

Er bietet den Schweinen unterschiedliche Stroh- und Spaltenbodenbereiche, die sie selbst frei wählen können. Neben einem Fressbereich auf Spaltenboden und den Wühlbereichen mit Stroh, stehen den Tieren auch helle Stallbereiche mit Duschen und Spielzeugen, dunklere Ruhebereiche sowie Außenklimabereiche mit Nord-, Süd-, Ost- und Westterrassen zur Verfügung, je nachdem in welchen Altersabschnitt sich die Tiere befinden. Aber sie können jederzeit verschiedene Bereiche von Stroh bis Draußen aufsuchen. So gibt es im Aktivstall besonders viel Bewegungsfreiheit über 1500m² und Beschäftigungsmöglichkeiten (Bewegen, Wühlen, Duschen, Spielen, Baden, Ruhen, Suhlen,…) mit doppelt so viel Platz. Dadurch, dass die kleinen Wühlbereiche täglich gemistet und frisch gestreut werden und auch die Duschen nur 1h am Tag an sind und nicht permanent, gewinnen diese Beschäftigungsmöglichkeiten an Attraktivität für die Schweine. Im Stall befinden sich außerdem Dusch- und Bademöglichkeiten, so dass die Schweine diese bei Hitze den eigenen Bedürfnissen entsprechend aufsuchen können.

Separat gibt es ein Pflege- und ein Nachmastabteil. Hier handelt sich es um eine Pflegebucht, die zur Hälfte aus Stroh besteht und ein Teilspalten, Nachmastabteil mit Heuraufe und Beckentränken.

Fressbereiche

Durch die Eingänge der beiden Schleusen (Waage) gelangen die Schweine in die verschiedenen Fressbereiche. Hier stehen den Tieren Trockenfutter, Raufutter (Maissilage +Heu), Lecksteine und anderes organisches Beschäftigungsmaterial, Tränken (Nippeltränken und Tränkebecken als offene Tränkestelle) und verschiedene Spielmöglichkeiten (Ketten, Raufen, Weichholz, Bällebad, Wasserspiele, Scheuermöglichkeiten,…) zur Verfügung.

Fütterung

Die Fütterung erfolgt mit gentechnikfreien und QS zertifizierten Getreide der Region. Außerdem bekommen unsere Tiere Heu, Stroh, Urgesteinsmehle und Leckerlis der Saison. Täglich wird frisch eingestreut.

Michael Hörstmann, der Sauenhalter:

Die Zusammenarbeit beim Aktivstall für Schweine erfolgt nur mit ausgesuchten Partnern. Die Ferkel bekommen wir von Michael Hörstmann. Im Alter von 4 Wochen beziehen diese unseren Aktivstall. Michael wohnt nur 25 km von uns entfernt und ist momentan betrieblich komplett im Umbau. Die Stroharena mit Auslauf für die tragenden Sauen draußen ist  nun vorhanden und wird in 2022 vergrößert. Der Abferkelbereich mit Bewegungsbuchten und automatischer Stroheinstreu  wurde komplett neu gebaut.  Die Kastration der männlichen Ferkel erfolgt unter Vollnarkose mit Ketamin und Stressnil, und der Ringelschwanz bleibt dran. Seine Zuchtsauen wiederum kauft er vom Tierwohlbetrieb Liescher. Die Sauen wurden in der freien Abferkelung geboren, und auf Stroh und mit Auslauf aufgezogen. Schritt für Schritt in Richtung mehr Tierwohl!

https://studio.youtube.com/video/H4N-7F5JM2w/edit

 

Einsatz von Antibiotika

Wie halten wir es mit dem Einsatz von Antibiotika, und wie weit weg sind wir von der Biohaltung?
Das sind zwei häufig gestellte Fragen, zu denen ich gerne Stellung beziehe.
Unsere Tiere werden mit Kraftfutter aus Getreide, aus konventionellem Anbau gefüttert. In erster Linie kommt dies aus unserer Region. Außerdem bekommen sie neben vielem frischen Wasser Heu, Stroh und getrocknete Maissilage aus eigenem Anbau angeboten.
Hier liegt auch der größte Unterschied zur ökologischen Haltungsform. Bioschweine werden mit Biofutter gefüttert, dass ist der Grund warum das Endprodukt viel teurer ist als Fleisch und Wurst von Tieren aus unserem Aktivstall.
Ausserdem würden die Tiere im Haltungsverfahren Bio im Gegensatz zu unseren ganz auf Stroh gehalten. Das kam für uns beim Umbau so nicht in Frage, da das Schwein ein Liegekühler ist und wir gerade was die Installation von Duschen und Bademöglichkeiten große Vorteile fürs Schwein sehen.

In unserem Aktivstall haben die Tiere die Möglichkeit durch Ein-und Ausgänge verschiedene Stallbereiche zu erkunden. Dazu gehören Freßbereiche auf Spalten mit Raufutterangebot, Lecksteinen und Beckentränken und Spielzeugen, helle Stallbereiche mit Duschen und Spielzeugen, dunklerere Ruhebereiche, Wühlbereiche und Aussenklimabereiche.

 
 
 

 

Mit dem Einsatz von Antibiotika halten wir es folgendermaßen.

Kurz gesagt – kranke Tiere müssen behandelt werden, so wenig wie möglich, jedoch so viel wie nötig! Sowohl Antibiotika als auch Hormone als „Leistungsförderer“ sind in Deutschland seit mehr als 10 Jahren verboten. Das Arzneimittelrecht enthält sehr strenge Vorgaben zum Medikamenten-Einsatz.

Tierhalter dürfen Arzneimittel nur auf Anweisung des Tierarztes einsetzen. Mit einem Abgabebeleg dokumentiert der Tierarzt jede Arzeneimittelabgabe und der Tierhalter im Anwendungsbeleg jede Arzneimittelanwendung. Der Antibiotika-Leitfaden der Bundestierärztekammer enthält Regeln für die sachgemäße Anwendung von Antibiotika in der Tierhaltung. Eine tierärztliche Bestandsbetreuung ist vorgeschrieben und das QS System verlangt den Nachweis von Betreuungsverträgen. Eine gute Tiergesundheit ist die Voraussetzung für hohe Leistung und Lebensmittelqualität. Sie wird durch Hygienemaßnahmen und Schutzimpfungen gefördert. Das Tierschutzgesetz verlangt, dass kranke Tiere behandelt werden müssen. Das ist wichtig und richtig! Durch die Behandlung wird eine weitere Ausbreitung vorhandener Erkrankungen im Bestand eingedämmt. Wir kommen in der Regel mit der Behandlung von Einzeltieren aus. Zur Pflege erkrankter Tiere gibt es eine separate Pflegebucht. Ausserdem nehmen wir wie alle Betriebe am Antibiotikamonitoring teil, d.h. die Betriebe müssen durch den Tierarzt alle antibiotischen Behandlungen in eine Datenbank übertragen. Diese schafft so eine überbetriebliche Vergleichbarkeit der Betriebe. Unser Index hat vor dem Komma eine null, was den minimalen Einsatz widerspiegelt. Resistenzen werden durch eine unsachgemäße Anwendung von Antibiotika gefördert, sowohl in der Tier- als auch und insbesondere in der Humanmedizin.

 

 

Wir leben Transparenz

Aufstehen, aufeinander zugehen, voneinander lernen,…
Das sind schöne #Landwirtschaftsmomente

Ich liebe es, wenn die Menschen unser Angebot eines Hofbesuches annehmen. Landwirte und Kunden sollten viel öfter zum Austausch aufeinander zugehen. Wir nutzen in den vielen Gesprächen die Chance Verantwortungsübernahme und Veränderungsbereitschaft zu signalisieren! Gerne greifen wir bei unseren Führungen Kritikpunkte offensiver auf und vermitteln klare Signale einer Neuausrichtung.Gerne zeige ich Euch auch online in welcher Form wir Aktivstalllandwirte mit unseren Partner in der gesamten Kette für mehr #Tierwohl (Platz, Stroh, Beschäftigung, Auslauf,…), #Transparenz (Hofbesuche und tägliche online Auftritte) und #Genuss (Schmackhafte Marmorierung, Fleischfestigkeit und Geschmack) stehen. Dabei reden wir nichts schön, geben Einblicke in den Alltag und nehmen aber auch Stellung zu Herausforderungen, Lösungsansätzen für die Zukunft und Schattenseiten. Wenn man auf die Gesellschaft zugeht, zeigen wir, wo wir Produktionsmethoden bereits verändert haben und uns stetig weiter entwickeln, wir zeigen aber auch, warum Produktionsmethoden nicht ausschließlich den Anforderungen der Gesellschaft angepasst werden können und die Landwirte dann auf den finanziellen Risiken sitzen bleiben.

Ganz liebe Grüße von den Aktivstalllandwirten Familie Mörixmann, Florian, Michael, Familie Hackmann und ihren Partnern.

 

Ringelschwanz und Kastration

Seit 2017 halten wir in unserem Stallkonzept Aktivsall für Schweine Tiere mit Ringelschwanz. Auf älteren Videos sieht man unser Stallkonzept mit Tieren mit unter Narkose kupierten Schwänzen. Seit 2017 stellen wir uns der Herausforderung Ringelschwanz, und werden Anfang 2019 komplett Ringelschwanztiere halten.

Gabi 2016:“Ich werde immer wieder gefragt, warum unsere Tiere nicht jeden Durchgang einen unkupierten Schwanz haben. Wir bestellen immer Ringelschwanztiere, lassen unserem Zulieferbetrieb aber erst einmal mit kleineren Gruppen üben. Letzten Durchgang haben wir einmal unkupierte Tiere eingestallt. In der der Aufzucht gab es ein paar Probleme mit den Schwanzspitzen. Mit 25kg wurden die 875 Tiere dann in unseren Aktivstall eingestallt. Schnell zeigte sich, dass lediglich 6 „Täter Tiere“ aus der Gruppe raus genommen werden mussten, weil sie die anderen Tiere nicht zur Ruhe kommen lassen haben. Von da an lief der Durchgang ohne Probleme mit langem Schwanz durch, so dass wir hoffen, dass wir ab Anfang nächsten Jahres dauerhaft Ringelschwanztiere geliefert bekommen. Eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen!“ Seit Anfang 2017 werden die Schweine auch beim Kastrieren betäubt.

 

Die Schlachtung

Uns ist es sehr wichtig, dass die gesamte Produktionskette vom Landwirt, über die Schlachtung bis hin zur Verarbeitung transparent arbeitet. Außerdem sind für uns kurze Transportwege von Bedeutung, und der Schlachthof Brand ist nur 40 Minuten von uns entfernt. Und so durfte ich den Familienbetrieb Brand Qualitätsfleisch in Lohne diese Woche besichtigen. Ein toller Betrieb, der nur mit festen Angestellten absolut transparent arbeitet und sich seiner Verantwortung absolut bewusst ist. Nach einer längeren Ruhephase werden die Schweine dann mittels CO2-Betäubung betäubt und anschließend geschlachtet. Die Betäubung erfolgte sehr schnell und ohne Stress. Niko Brand:“ Die CO2 Betäubung ist nach unserer Meinung die bessere Alternative, da diese am besten kontrolliert werden kann und die sicherste Betäubung garantiert. Wenn die Betäubung richtig betrieben wird die Mitarbeiter gut geschult sind und kein Stress entsteht leiden die Tiere dabei am wenigsten.“ Die bewusstlosen Tiere werden im Hängen durch einen Stich mit einem Hohlstechmesser in der Halsmedianen in der Kuhle vor dem Brustbein entblutet, was innerhalb weniger Sekunden zu ihrem Tod führt. Diese Entblutung im Schwall wird über ein eigens entwickeltes Messverfahren, welches die Entblutungsgeschwindigkeit misst, kontrolliert. So ist gewährleistet, dass der Entblutungsvorgang gemäß Tierschutz-Schlachtverordnung korrekt, schnell und vor allem schmerzfrei verläuft und dass ausschließlich korrekt entblutete Tiere geschlachtet werden. Jedes Tier kann anhand von Nummern hundertprozentig zurück verfolgt werden. Vielen Dank an Niko Brand, dass Du dir die Zeit genommen hast mir alles zu zeigen und zu erklären.

 

Schweineglück ohne Bio-Zertifizierung?

Der Aktivstall für Schweine macht es möglich!

Der von Familie Mörixmann im Jahr 2012 erstmal errichtete Aktivstall für Schweine ist ein ganz eigenständiges Konzept der höchsten Haltungsstufe 4 und verknüpft viele Vorteile aus konventioneller und Biohaltung plus eigene Werte und Ideen. So verwirklicht das Konzept, was sich viele Kunden von der Landwirtschaft wünschen – VERTRAUEN durch einen respektvollen Umgang mit dem Tier, eine geschaffene Beschäftigungswelt für jede Wetterlage um das Schwein, sowie eine transparente Arbeit vom Landwirt bis zum Kunden.

Die innovative Stalleinteilung sorgte damals für Wirbel. Können und dürfen sich Schweine im Rahmen eines Betriebes, der nicht Bio ist, sauwohl fühlen? Die klare Antwort der Landwirtin lautete damals: Ja! Denn vor allem durch viel freie Bewegung mit verschiedenen Temperaturzonen und eine abwechslungsreiche Fütterung wachsen gesunde und glückliche Schweine heran.

Im mehrfach ausgezeichneten Aktivstall können die Tiere den kompletten Tag über frei entscheiden, wo sie sich aufhalten. Neben verschiedenen Fressbereichen stehen den Schweinen Auslauf– und Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Daneben sorgen ein Ruhebereich als auch ein Wühlbereich dafür, dass die Schweine sich wohlfühlen. Und wenn ihnen nach frischer Luft ist, gehen sie einfach in den Außenbereich des Stalles.

Zu den verschiedenen Spielmöglichkeiten gehören verschiedene Wühlmaterialen, Strohbuden, Ketten, Raufen, Weichholz, Bälle, Wasserspiele und Scheuermöglichkeiten. Daneben sind an warmen Tagen besonders Duschen und Bademöglichkeiten begehrt, die den Tieren eine willkommene Abkühlung von der Hitze bieten. Der Wechsel aus verschiedenen Klimazonen, Wühlmaterialien und Bodenbelägen macht es für den Liegekühler Schwein zu einem Wohlfühlstall für jede Tages- und Jahreszeit.

Wenn man den Tieren kürzere und längere Zeit zusieht, merkt man schnell: In dem hellen und großräumigen Stall findet man keine gestressten Tiere, sondern Lebewesen, die sich frei entfalten können.

Dank der täglichen Bewegung haben die Tiere in der Regel ordentlich Appetit. In den frei zugänglichen Fressbereichen bekommen sie in Trögen und Heuraufen abwechslungsreiches, gentechnikfreies & QS zertifiziertes Getreide aus der Region, Raufutter (Stroh, Maisslage, Luzerne und Heu aus überwiegend eigenem Anbau) sowie Lecksteine und anderes organisches Beschäftigungsmaterial. Dabei stillen Nippeltränken und Tränkebecken jederzeit den Durst.

Alle Tiere können sich jederzeit über ein großes Gelände frei bewegen. Lediglich kranke Tiere werden in einem separaten Bereich gepflegt, in dem sie Ruhe und besondere Pflege finden.

Ähnlich wie bei Bio-Fleisch gelten auch für unsere Aktivstall Landwirte:

Der Ringelschwanz bleibt dran, kein Einsatz von Hormonen, kein prophylaktischer Einsatz von Antibiotika. Der Aktivstall für Schweine ist ein einzigartiges, transparent arbeitendes Haltungskonzept mit Herz und Verstand. Durch diese Fokussierung können wir mit Stolz sagen, dass das Wohlbefinden der Schweine, die transparente Arbeit bis zum Kunden und die Fleischqualität an erster Stelle stehen.

 

Ergebnis der Bachelorarbeit über unser Haltungskonzept von Jost Teepker:

Spaltenböden, Aussenklima oder Stroh – Aktivstall für Schweine bietet den Tieren alles, aber was wird am liebsten von den Tieren angenommen?

Wir haben bei der Planung dieses Stalles erwartet, dass alles attraktiv ist, aber um wissenschafliche Belege zu haben, hat Jost Teepker seine Bachelorarbeit zu diesem Thema geschrieben.

Aktivstall für Schweine für eine tiergerechtere Mastschweinehaltung: Frequentierung von strukturierten Räumen: Eine Haltungsalternative für Mastschweine bietet der von Gabriele Mörixmann konzipierte Aktivstall für Schweine. In diesem Stall stehen den Schweinen neben einem deutlich erhöhten Platzangebot mehrere strukturierte Bereiche zu Verfügung, zwischen denen die Tiere frei wählen können.

Ziel der Bachelorarbeit von Herrn Jost Teepker war es daher, das Konzept des Aktivstalls hinsichtlich der Nutzung der einzelnen Funktionsbereiche (Strohbereiche, Spaltenbereiche, Aussenklimabereiche mit Spiel- und Ruhemöglichkeuten) durch die Schweine zu untersuchen und zu bewerten.

Um die Nutzung des Raumangebots zu bewerten, wurden die Schweine mittels einer Direktbeobachtung im Stall erfasst. Hierzu wurden drei Wochen nach dem Einstallen 20 Fokusschweine (Ø 38,6 kg) mit Viehzeichenspray individuell markiert, so dass diese Tiere auch aus größerer Entfernung sicher zu identifizieren waren. Bei der Tierbeobachtung wurde neben dem Aufenthaltsort der 20 Fokustiere auch deren Aktivität festgehalten. Bauch- oder Seitenlagen wurden als ruhend bewertet, alles andere stellte eine Aktivität dar. Für die Analyse der Gesamtverteilung aller Tiere in den einzelnen Räumen wurden zusätzlich die Tierzahl sowie der Anteil ruhender bzw. stehender Tiere in dem jeweiligen Bereich aufgenommen. Der Untersuchungszeitraum betrug drei Wochen, pro Woche wurden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Tierbeobachtungen durchgeführt. Fünf Mal am Tag (09.30 Uhr, 11.00 Uhr, 12.30 Uhr, 14.00 Uhr, 15.30 Uhr) erfolgte der Rundgang, um den Standort sowie die Aktivität der Tiere aufzuzeichnen.

Ergebnis:
Bereiche, die für aktives Verhalten konzipiert sind, wurden hierfür von den Schweinen auch vornehmlich aufgesucht. Das „Bällebad“ und der „Wühlbereich“ sind die Räume, in denen die Tiere vornehmlich aktives Verhalten durchführen.
Nach dem täglichen Einstreuen nahm die Frequentierung der Strohbereiche und des Bällebads zu. Im Verlaufe des Tages nahm die Frequentierung dieser jedoch wieder ab, im Zuge hierzu wurde die Terrasse im Tagesverlauf mit ansteigenden Außentemperaturen (20 °C) häufiger aufgesucht.
Während des Untersuchungszeitraums wurden im Mittel pro Fokustier und Tag 2,65 Räume der fünf angebotenen Räume genutzt. Die Tiere zeigten jedoch individuelle Präferenzen bezüglich ihrer Raumwahl. Ein Fokustier nutzte ausschließlich den Liege- und Fressbereich und ist am wenigsten an der Ressourcenvielfalt interessiert. Andere Fokustiere dagegen nutzten während des Beobachtungszeitraums alle angebotenen Räume.
Die Ergebnisse bestätigen die Attraktivität des Wahlangebots von unterschiedlich strukturierten Räumen im Aktivstall. Dieser lässt sich angesichts der Verteilung ruhender und aktiver Tiere in zwei Kategorien systematisieren. Während die Räume Hauptbereich, Fressbereich und Terrasse vornehmlich zum Ruhen aufgesucht werden, werden das „Bällebad“ und der Wühlbereich vor allem zum Ausüben von aktivem Verhalten aufgesucht.
Die großen Unterschiede zwischen den Fokustieren bestätigen, dass die Tiere innerhalb derselben Haltungsumwelt individuelles Präferenzverhalten zeigen. Das Wahlangebot – sei es für Ruhen auf Stroh oder Betonspalten, Fressen von Kraft- oder Raufutter, Saufen aus offener Fläche oder aus Zapfentränken oder Erkunden des Außenbereichs – stellt im Aktivstall eine besondere Ressource für Tiergerechtheit dar, und man sollte diese Ergebnisse gerade bezüglich der kritischen Diskussion, was Spaltenböden angeht, nicht ignorieren. Zum Nulltarif ist diese Haltung dem Landwirt nicht möglich, deshalb muss man klar sagen, dass die Verantwortung für mehr Tierwohl Landwirt, Verarbeitung , Politik, Lebensmitteleinzelhandel und die Gesellschaft gemeinsam tragen.

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Ihr Kontakt zu uns:

Gabriele Mörixmann
Eppendorfer Weg 2
49176 Hilter

Tel: 0151-55889036
Email: info@aktivstall-fuer-schweine.de

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